Die Hööke in Borkenwirthe

Borkenwirthe setzt sich aus 8 Hööke, Hooksgemeinschaften oder auch Nachbarschaften zusammen. Als im Frühjahr 1955 die Schützenbruderschaft St. Wendelin gegründet wurde, stellte jeder Hook einen “Hooksvertreter” ab, der den entsprechenden Hook im Vorstand der Schützenbruderschaft vertreten soll. Die Wahl dieser Hooksvertreter für den Vorstand der Schützenbruderschaft ist Sache der Hööke und liegt in deren Bestimmung.

Jeder Hook, oder auch Nachbarschaft feiert einmal im Jahr ein Hooksfest / Nachbarschaftsfest. Hooksintern wird auch ein Hooksvater / Gildeherr gewählt, der für “News & Storys”, Abrechnungen usw. im Hook und darüber hinaus verantwortlich ist.

Natürlich besitzt auch jeder Hook eine eigene Fahne, die zu den Anlässen aufgezogen wird. Gerade bei dem jährlich stattfindenden Schützenfest ist das aufziehen der Hooksfahnen des amtierenden Königs und seiner Königin ein alter Brauch.


Aus der Historie

Bis 1955 wurde in Borkenwirthe in den Hööken selber Schützenfest gefeiert. Aus den Protokollen von 1955 ließt sich folgendes heraus:

Zu einer Versammlung der Schützenvereine “Brinker-Tüshaushook” und “Wolbring-Oßinghook” trafen sich die Vorstände am 11. April 1955 im Lokale Josef Hungerhoff. Alterspräsident Bernhard Ossing-Welsing begrüßte die Präsidenten Johann Klüppel vom “Brinker-Tüshaushook”, und Anton Fasselt-Wansing vom “Wolbring-Oßinghook” nebst Vorständen. Bereits im Vorfeld gab es Versammlungen mit dem Ziel einer Zusammenlegung beider Schützenvereine und eines gemeinsamen Schützenfestes in Borkenwirthe. Einige Jahre zuvor hat sich die Kirchengemeinde Borkenwirhte zum Bau einer eigenen Kirche entschieden (die Hl.Kreuz Kirche in Borkenwirthe steht heute unter Denkmalschutz). Man wolle nun auch zu einem gemeinsamen Schützenfest auf völlig neuen Grundlagen zusammenfinden. Über den Zusammenschluß und der Gründung eines gemeinsamen Schützenfestes herrschte bald Einigkeit. Man entschied dann auch, daß das Fest zunächst in der Festscheune auf dem Hofe Hubert Becker-Hardt gefeiert werden sollte. Soweit diese Dinge geregelt waren, sollte nun über Vorstand und Offizierscorps debattiert werden. Seitens der Anwesenden entschied man sich: Präsident sollte Anton Fasselt-Wansing, Vizepräsident Johann Klüppel werden. Kassierer sollte Bernhard Niehaves, und Schriftführer Franz Ossing werden. Weiterhin sollten als Hooksvertreter dem Vorstand angehören: Johann Fasselt, Johann Schlottbom, Heinrich Lansmann-Niehaus, Johann Brockhoff und Heinrich Nießing-Printing. Für das Offizierscorps sollten Bernhard Ossing-Welsing als Oberst, Ludwig Oßing als Major, Gerhard Bußkamp und Alois Schlattmann als Hauptleute der Gründungsversammlung vorgeschlagen werden. Die Fahnenoffiziere sollten aus den beiden Schützenvereinen kommen. Die Königskette aus dem “Wolbring-Oßinghook” soll in den neuen Verein übergehen.

Die Gründungsversammlung wurde am 14. April 1955 einberufen.

Aus dem Protokoll der Gründungsversammlung geht hervor: Alterspräsident Bernhard Ossing-Welsing eröffnete am 14.04.1955 im Lokale Bernhard Ossing die Gründungsversammlung. Ziel dieser Versammlung sei es, “einen Schützenverein” für die ganze Gemeinde zu schaffen und die bestehenden Schützenvereine aufzulösen. Der damalige Pater Baron sprach:,, Die Gründung eines Schützenvereins müsse vor allem auf religiöser Grundlage stattfinden und sowohl in seiner Zielsetzung als auch äußerlich daraufhin zu erkennen sein.” Nach einer heftigen Diskussion sprachen sich alle Versammlungsteilnehmer für einen Zusammmenschluß der Schützenvereine aus. Gefeiert werden sollte in einem Zelt, dann innerhalb der Woche und nicht an den heiligen Wochenenden.

Die anschließenden Wahlen zum Vorstand ergaben folgende Ergebnisse: erster Präsident wurde Anton Fasselt-Wansing, stellvertretender Präsident wurde Johann Klüppel. Als Kassierer wählte man Bernhard Niehaves, Schriftführer wurde Franz Ossing. Die Hooksvertreter wurden: Johann Brockhoff, Johann Fasselt, Heinrich Lansmann-Niehaus, Johann Schlottbom, Bernhard Lechtenberg, Heinrich Nießing-Wessling, Bernhard Icking. Sodann wurde vom Schriftführer die Satzung vorgelesen, welche mit kleinen Änderungen von der Versammlung gebilligt wurde.

Damit war die Gründung der “Wirther Schützenbruderschaft Borkenwirthe” vollzogen.

Die Wahl des Patrons sollte später erfolgen. Einstimmig wurde dann Pater Baron zum Ehrenmitglied, und Heinrich Weßling-Effing sen. zum Ehrenpräsidenten gewählt.

Die dann folgende Wahl der Offiziere ergab: Oberst wurde Bernhard Ossing-Welsing sen., Major wurde Ludwig Ossing. Hauptmann d. 1. Komp. wurde Gerhard Bußkamp, Hauptmann d. 2. Komp. wurde Alois Schlattmann. Zum Oberst-Adjutantt wähle mann Josef Brockhoff und Albert Klüppel wurde Majors-Adjutant. Die Wahl zum Hauptmann-Adjutan 1 (heute Leutnant I) wurde Josef Becker-Hardt, sowie Hauptmann-Adjutant2 (heute Leutnant II) wurde Anton Kamps. Die Fähnriche wurden Alfons Mäßing, Johann Schlottbom und Alois Schlottbom.

Im weiteren Verlauf der Versammlung wurden noch die möglichen Termin für das Schützenfest besprochen, welches dann am 06. – 07. Juni 1955 mit einem Hochamt beginnen sollte. Die weitere Ausarbeitung des Schützenfestablaufes sollte der Vorstand übernehmen.


Katharina Ehling-Menning, die mit Johann Klüppel das erste Majestätenpaar der Vereinsgeschichte repräsentierte erinnerte sich anläßlich des 50 jährigen Jubiläums 2005.

Aus den alten Zeiten erzählt sie…

…wie soll den nijen Verein heeten: „St. Johannes“ of „St. Antonius“? Bi Berndken (Oßing-Welsing) in de Wirtschaft häbbt se sick dann up „Wirther Schützenbruderschaft St. Wendelin Borkenwirthe“ eenigt. Erst soll in ´ne Buurnschoppe fiert wäärn, tolest häbbt se dann doch ´n Zelt nomm´n.
…daomaols – ick was gerade veerundattig – ging´t ock daorüm, dat de bäiden Schützenfesthööke „Brinker- un Tüshuus-Hook“ un „Wolbring- un Oßing-Hook in´n nijen Verein gudd verträän wessen. Anton (Fasselt-) Wansing van´ Wolbringhook was Präsident, n´Grooten Welsing satt as Oberst up´t Päärd. Of t klappen met ne Könning uut´n annern Hook?
…de bäiden ollen Könningspaare wödd´n bi Kemper-Holtkamp uuthaalt. In Oßings Buss ging et rund, de Schützen ballern druploss, un up eenmaol was den Voggel draf. Johann Klüppel, den ollen Präsident van´n Brinker-Tüshuus-Hook, hadde´t Rennen makt, un ick was up eenmaol Könnigin. Wat´n Spill! Män, bäide ollen Vereine wessen tefrääne.
…alle, wäll an´n Thron vöörbidanzen, kreggen van Johann un mi „ne Kaotten uut de Pulle“; ick weet noch, dat mien Mann Jupp ant Stönn´n was: „Ick häbb daor noch ´ne Bulle van twintig Zentner staohn – komm ´ke daor wall met uut?“ – He queem de gudd met teréchte. Jao, jao, et was ´n mooi Fest. Fiftig Jaohr bünt´t no all hen; mein Gott, wie doch de Tied vergeht!